Die bestehenden Bauwerke befanden sich gemäss SBB-Inspektionsprotokoll in der Zustandsklasse 4 und erfüllten weder die erforderliche hydraulische Kapazität für ein HQ100 noch die aktuellen statischen Anforderungen der SIA-Normen.
Während einer intensiv geplanten Totalsperre wurden beide Durchlässe parallel zurückgebaut und durch bis zu 36 Tonnen schwere vorfabrizierte Stahlbeton-Rahmenelemente ersetzt. Für das Versetzen der Betonelemente an ihre vorgesehene Position kamen neben einem Schienenkran auch ein Pneukran vom Typ LTM 1650-8.1 zum Einsatz.
Die neuen Bauwerke verfügen über eine deutlich grössere lichte Weite von 4 Metern. Dadurch konnten die Abflusskapazität erhöht und die geltenden statischen Vorgaben erfüllt werden. Die neuen Durchlässe erlauben aufgrund der grösseren lichten Weite zudem einen naturnahen Bachverlauf mit stabilisiertem Kolkschutz sowie einen erleichterten Zugang für Unterhaltsarbeiten.
Trotz komplexer Rahmenbedingungen – schwieriger Baugrund, möglicher gespannter Grundwasserspiegel, Zeitdruck – gelang die präzise Ausführung innerhalb des engen Zeitfensters. Während die Strecke bereits wieder mit voller Geschwindigkeit befahren wird, dauern die Umgebungsarbeiten sowie das Erstellen der Bachmauern aus Naturstein noch an und werden voraussichtlich im Januar 2026 abgeschlossen.
Mit dem Ersatzneubau wurde ein wichtiger Beitrag zur Betriebssicherheit der Linie Solothurn–Biel und zum Schutz des angrenzenden Siedlungsgebiets geleistet.
